Die Geschichte von Tschechien und Polen
Tschechische Geschichte & polnische Geschichte
Tschechiens Geschichte
Im böhmisch-mährischen Raum entstand im 9. Jahrhundert das Großmährische Reich. Einen ersten Höhepunkt der Machtentfaltung hatte das böhmische Königshaus im 13. Jahrhundert erreicht. Eine durch den Reformator Jan Hus ausgelöste Welle religiöser Unruhen erschütterte zu Beginn des 15. Jahrhunderts das Land. Die Habsburger kamen mit Ferdinand I. auf den böhmischen Thron. Zum Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges führte die von seinem Enkel Ferdinand II. betriebene Rekatholisierungspolitik.
Die Tschechoslowakische Republik wurde am 28.10.1918 ausgerufen. Im Oktober 1938 wurde das Sudetenland und im März 1939 die Resttschechei besetzt und zum Protektorat Böhmen und Mähren erklärt. Die Tschechoslowakei wurde mit der Annahme einer sozialistischen Verfassung 1948 eine Volksdemokratie. 1968 leitete die Wahl von Alexander Dubcek zum Generalsekretär der Kommunistischen Partei eine Abkehr vom ideologischen Dogmatismus ein. Am 20./21.08.1968 wurde das Experiment der Demokratisierung durch die Intervention der Truppen des Warschauer Paktes beendet. Die Reformbewegung führte 1989 zur Auflösung des Machtmonopols der kommunistischen Partei.
Die Proklamierung der Tschechischen und Slowakischen Föderativen Republik folgte im April 1990. Die Förderation wurde auf Betreiben der Slowakei am 21.12.1992 aufgelöst.
Polens Geschichte
Der erste polnische König wurde 1025 gekrönt; anhaltender Streik um das Thronfolgerecht führte ab 1100 zur staatlichen Zersplittung. Kaiser Friedrich I. griff ab 1150 in die Streitigkeiten ein und er erreichte 1163 den Anschluss von Breslau und Ratibor an das Römische Reich. 1181 wurde Pommern in den Reichsverband aufgenommen. 1225 wurde durch Konrad von Masowien der Deutsche Orden nach Polen gerufen, welcher an der Ostsee ein eigenständiges Staatswesen einrichtete. Durch Herzog Wladislaw Lokietek gelang es Anfang des 14. Jahrhunderts die polnischen Länder wieder zu vereinen und die äußere und innere Stabilisierung Polens erreichte sein Sohn Kasimir der Große.
1447 wurde die Personalunion Polen-Litauen begründet. In der Schlacht bei Tanneberg schlug die litauisch-polnische Großmacht den Deutschen Orden. Kasimir IV. baute Polen zum mächtigsten Staat Osteuropas aus, aber Polens Machtstellung ging im Laufe des 16. Jahrhunderts stark zurück. 1697 wurde Kurfürst August der Starke zum polnischen König. Der polnische Thronfolgekrieg entbrannte nach seinem Tod im Jahr 1733. Der innerlich geschwächte Staat wurde durch die drei sogenannten Polnischen Teilungen unter Russland, Preußen und Österreich aufgeteilt.
Im Jahr 1815 wurde Polen auf dem Wiener Kongress abermals aufgeteilt. Der Ostteil bekam eine relativ liberale Verfassung mit Parlament und eigener Verwaltung. Im November 1918 wurde Pilsudski Staatsoberhaupt von Polen. 1919 wurden in den Friedensverträgen von Versailles und Saint-Germain die Grenzen des neuen Staates festgelegt. Im Jahr 1939 wurde das Land wieder aufgeteilt, nachdem sich Hitler und Stalin auf ein Vorgehen gegen Polen geeinigt hatten. Das Land Polen wurde kommunistisch regiert und war weitgehend von der Sowjetunion abhängig. Die Unzufriedenheit der Polen führte zu Streiks und Unruhen.
1980 wurde die unabhängige Gewerkschaft Solidarität anerkannt. Dezember 1981 verhängte die polnische Führung angesichts des Streiks das Kriegsrecht. Im Juni 1989 wurde die erste nichtkommunistische Nachkriegsregierung in Polen gebildet. Die Oder-Neiße-Linie wurde im deutsch-polnischen Grenzvertrag vom 14.11.1990 völkerrechtlich anerkannt.